Am Ententeich

Am Ententeich hab ich viel Zeit verbracht,
sie sind auch stets zu mir gekommen.
Wir ham zusammen viel gelacht –
und manchmal bin ich mitgeschwommen.

Den ganzen Sommer hab ich dort verweilt,
das Ufer stand in voller Blüte.
Wir haben uns das alte Brot geteilt,
dann gab es Futter aus der Tüte.

Der Sommer neigte sich, es wurde kühl,
die Enten machten Pläne.
Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl,
am Himmel flogen Schwäne.

Und tags darauf war’n sie vereint
im Pulk gen Süd gezogen.
Ich habe nächtelang geweint,
dann bin ich hinterher geflogen.

MORGENROT

Im Morgenrot durch’s Auenland,
durch Wald und Wiesengrund,
den Flachmann in der rechten Hand,
die linke führt den Hund.

Es balzt der Hirsch, der Zeisig röhrt,
ein Sperling tirriliert.
Wer jetzt noch ohne Mantel ist,
der zittert oder friert.

Holunderbeer und Heckenros‘,
durch Blaubeerbusch und Ginster,
Was ist mit meinen Augen los?
Ich glaube, es wird finster.

Doch halt! Dort hinter’m Maulbeerbaum,
was sitzt da im Gebüsch?
Ich traute meinen Augen kaum-
es war Hanns Dieter Hüsch!

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